Dass bekannte Sportpiloten auf dem Rundkurs beherzt das Steuer übernehmen, hat bei den Classic Days schon lange Tradition. Von Anfang an haben sich die Classic Days dem großen fairen Sportsmann Wolfgang Graf Berghe von Trips verpflichtet gefühlt und haben das Festival seinem Andenken gewidmet. Nachfahren im Geiste dieses rheinischen Renngrafen zählen deshalb zu den gern gesehenen Gästen der Classic Days.
In 2022 – erstmals oder wieder – mit dabei:
Jochen Mass
Der legendäre Formel-1-Pilot aus Bayern ist seit vielen Jahren treuer Follower der Classic Days. Als die Classic Days noch in den Kinderschuhen steckten, hatte Mass bereits das Potenzial der Veranstaltung erkannt. Er ist der treueste „Wiederholungstäter“, was Besuche bei den Classic Days angeht.
1971 Sieg in der Deutschen Rundstrecken-Meisterschaft auf Ford Capri. 1973 Vize-Europameister in der Formel 2 auf Surtees TS15. 1975 Sieg im Formel 1 GP von Barcelona auf McLaren. Insgesamt bestritt Mass in seiner Formel-1-Karriere 105 Grand Prix und erzielte dabei 71 Weltmeisterschaftspunkte.
Formel 1 Legende der 70er Jahre
Er war damit bis zur Ära Michael Schumacher neben Wolfgang Graf Berghe von Trips der erfolgreichste deutsche Formel-1 Pilot. 1989 Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans auf Sauber-Mercedes.
In den Jahren 1993 bis 1997 war Mass Co-Kommentator bei TV-Übertragungen der Formel 1 beim TV-Sender RTL.
In öffentliche Erscheinung tritt Mass zudem immer wieder als Fahrer von historischen Rennwagen, etwa bei den Classic Days oder bei der Mille Miglia.
Sir Derek Bell
Derek Bell begann seine Karriere 1964 auf einem Lotus Seven, mit dem er Clubrennen in Großbritannien bestritt. Ein Jahr später wechselte er in die britische Formel-3-Meisterschaft.
Im Jahr 1968 stieg er in die Formel-2-Europameisterschaft ein. Mit einem Brabham BT23 zeigte er so starke Leistungen, dass die Teamführung von Ferrari auf ihn aufmerksam wurde. Bell bekam einen Werksvertrag angeboten, der ihn in die Formel 1 führte. Mit dem Ferrari Dino 166F2 wurde er 1968 Vierter und 1969 Fünfter in der Europameisterschaft. Ende 1968 gab er sein Debüt in der Formel-1-Weltmeisterschaft. Beim Großen Preis von Italien in Monza, dem Heimrennen der Scuderia, ging Bell mit dem Ferrari 312F1 an den Start.
1970 wurde er Vizemeister in der Formel-2-Europameisterschaft und holte sich mit dem sechsten Rang in den Watkins Glen den einzigen Punkt in der Fahrerweltmeisterschaft. In den USA pilotierte er den Surtees TS7, mit dem er sich auch ein Jahr später in Silverstone für das Rennen qualifizierte. Ende 1974 galt das Hauptaugenmerk des Briten nun den Sport- und den Tourenwagen.
Seriensieger auf Porsche
Parallel zur Formel 2 bestritt Bell schon ab den späten 1960er-Jahren Sportwagenrennen. 1970 gab er auf einem Ferrari 512S sein Debüt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Als er 1996 sein letztes Rennen an der Sarthe fuhr, war es sein 26ster Start. Über die Jahre entwickelte er sich zu einem der besten Sportwagenpiloten der Motorsportgeschichte.
1975 feierte er an der Seite von Jacky Ickx seinen ersten Erfolg in Le Mans. Im selben Jahr hatte er mit drei Erfolgen im Alfa Romeo Tipo 33 maßgeblichen Anteil am Gewinn der Markenweltmeisterschaft für die italienische Marke.
Als er 1981 Werksfahrer bei Porsche wurde, folgten Siege in Serie. Für Porsche holte er vier weitere Erfolge in Le Mans und galt neben Ickx als Spezialist im Porsche 962. 1985 und 1986, gewann er den Fahrertitel der Sportwagenweltmeisterschaft. Bell wurde noch 2001 vom Bentley-Team für das Rennen in Le Mans angeheuert. Insgesamt gewann er 5x Le Mans, fuhr dort Ferrari, Porsche, Renault Alpine & McLaren, zählt zu den legendärsten Rennfahrern unserer Zeit. Er bändigte den 917, den 956, den 962 … nun kommt er erneut zu uns ins Festival 2022 in den Green Park Düsseldorf. Wir freuen uns sehr!
Weitere Fahrerlegenden im „Green Park“
Harald Grohs
Ein Traumdebut ließ die Rennwelt im Jahre 1973 aufhorchen, als der Newcomer sechs von zehn Rennen in der Deutschen Rundstrecken-Meisterschaft gewann, vier auf Porsche, zwei auf BMW. Für 1974 stellte man ihm einen Renault für den R5-Pokal zur Verfügung. Er erreichte mit sechs Siegen den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Inzwischen war der damalige BMW-Rennleiter Jochen Neerpasch auf ihn aufmerksam geworden.
1975 gewann Grohs auf dem Nürburgring sein erstes Rennen in der Deutschen Rennsport-Meisterschaft. Ebenfalls 1975 holte er im südafrikanischen Kyalami mit Jody Scheckter des Sieg im 9-Stunden-Rennen, sein erster internationaler Erfolg. Bis 1986 fuhr er BMW, dann wechselte er zu Ford auf einen Sierra XR4 Ti. 1987 kam Grohs zurück zu BMW, 1990 verließ er die DTM, ist aber nach wie vor im Motorsport aktiv, besonders gern bei 24-Stunden-Rennen.
Matthias Kahle
Dank der Autostadt besucht der in Köln lebende Rallyefahrer die Classic Days in 2022 nun schon zum zweiten Mal. Kahle ist siebenmaliger deutscher Rallyemeister sowie zweimaliger Vizemeister. 1993 begann seine aktive Motorsportkarriere auf einem Peugeot 205 GTI.
1997 holte er sich seinen ersten DRM-Titel auf Toyota. Diesen Erfolg wiederholte Kahle mit Seat und Škoda. 2008 gründete Kahle sein eigenes Rallyeteam und startete mit einem Porsche 996 GT3. 2010 kehrte Matthias Kahle zu Škoda zurück und ging mit einem Škoda Fabia S2000 in der Deutschen Rallye-Meisterschaft an den Start. Dank zweier Siege holte er sich erneut den Meistertitel. Mit 7 Titeln und 41 Siegen ist Matthias Kahle der mit Abstand erfolgreichste Pilot in der Deutschen Rallye-Meisterschaft. Auch international und besonders bei Raids wie Paris-Dakar ist Kahle erfolgreich unterwegs.
Harald Demuth
Unvergessen ist der TV-Werbespot für Audi, bei dem eine Quattro-Limousine eine eingeschneite Skisprungschanze hinauffährt. Kaum jemand weiß indes, wer das Auto für den Werbefilm dort hochgefahren hat: Es war Harald Demuth. Der ist indes nicht Stuntman beim Film, sondern war seit 1979 Werks- und Testfahrer bei Audi.
Er hatte seine Rallye-Karriere 1970 auf Fiat 128 begonnen. Außer für Audi fuhr er auch für Toyota, Mercedes-Benz sowie Mitsubishi. Mit Audi Quattro wurde er 1982 und 84 zweifacher Deutscher Rallyemeister. In diesen Jahren leitete er auch die ADAC-Rallyeschule, später kam die Betreuung des ADAC-Rallye-Junior-Cups hinzu. Zwischen 2001 und 2004 war er sportlicher Leiter bei Citroën Deutschland. In den Classic Days wird er wieder auf Audi Quattro performen.
Eckhard Schimpf
Ecki Schimpf ist die treibende Kraft hinter 72 Stagpower, der außergewöhnlichen Sammlung von Rennautos des ehemaligen Jägermeister-Teams. Der gelernte Journalist begann ab 1955 als Rallye-Beifahrer beider Kurt Ahrens. Später wechselte er ans Volant und bestritt bis 1985 rund 350 Wettbewerbe.
Beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring startete er zehn Mal. Siege holte Eckhard Schimpf auch beim Sechs-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und ebenso in vielen Bergrennen. Im Jahr 1985 beendete er seine aktive Motorsport-Zeit.
Nach wie vor arbeitet Eckhard Schimpf als Reporter bei Klassiker-Veranstaltungen. Gemeinsam mit Sohn Oliver widmet er sich der Jägermeister-Sammlung. Darunter ist auch der 1974er Porsche RSR, mit dem er vier 1000-km-Rennen am Nürburgring bestritt.
Kurt Ahrens
Um nicht mit seinem ebenfalls rennfahrenden Vater verwechselt zu werden, nannte sich Kurt Karl Heinrich „Kurti“ Ahrens anfangs seiner Karriere Kurt Ahrens junior. Diese dauerte nur ein Dutzend Jahre und begann 1958. Anfangs fuhr er Formel 3, wechselte 1961 in die Formel Junior, in der er drei Mal Deutscher Meister wurde.
In der zweiten Hälfte der 60er Jahre fuhr er Formel 2. Ahrens war auch Werksfahrer bei Porsche. Er startete 1969 und 1970 für Porsche in Le Mans.
Bei einer Probefahrt auf der VW-Versuchsstrecke in Ehra-Lessien geriet er 1970 mit einem Porsche 917 auf Aquaplaning mit etwa 250 km/h in die Leitplanken, wo der Wagen zerschellte, Ahrens aber unverletzt blieb. Noch im gleichen Jahr zog er sich aus dem aktiven Rennsport zurück.
Autogrammstunden*
Freitag, 5. August 2022
16:00 Uhr - Paddock „Racing Legends“ Autogrammzelt
17:00 Uhr - Audi Tradition an Classic Corner
Samstag, 6. August 2022
11:30 Uhr - Paddock „Racing Legends“ Autogrammzelt
14:00 Uhr - Audi Tradition an Classic Corner
16:30 Uhr - Motor Klassik Terrasse an Classic Corner
Samstag, 6. August 2022
10:30 Uhr - Paddock „Racing Legends“ Autogrammzelt
12:45 Uhr - Audi Tradition an Classic Corner
14:30 Uhr - Paddock „Racing Legends“ Autogrammzelt
*Stand 25.07.2022