Bitte nacheinander! Bedelias!

Cyclecars machen sich auf den Weg ins Classic Days Festival

Der Bedelia-Club aus Frankreich kommt in die Classic Days in den Green-Park und bringt ein ganz bemerkenswertes Stück Automobil-Geschichte an den Rhein. 15 dieser äußerst raren aber unglaublich innovativen und attraktiven Cyclecars machen sich auf den Weg ins Classic Days Festival, was den ehrenamtlichen Verein Classic Days sehr freut.

 

Französische Cyclecars machen sich auf den Weg ins Classic Days Festival

Classic Days Bedelia 5Lange vor dem Renault Twizy-Life, sogar lange vor dem Wanderer W3 5/12 PS, aber fast zeitgleich mit den ersten Zweier-Bobs in St. Moritz, saß man in Frankreich im Automobil hintereinander. In der Ära der Cyclecars waren Fahrzeuge der Marke Bedelia in gewisser Weise der absolute Urtyp des französischen Cyclecars - eines zwischen Motorrad und Auto einzustufenden Fahrzeugs. Von 1910 bis 1925 baute die Firma „Bourbeau et Devaux Co“. in Paris diese innovativen Fahrzeuge. Bourbeau konstruierte diese Zweisitzer mit Holzrahmen und Holzkarosserie.

Angeblich entschlossen sich Robert Bourbeau und sein Partner Henri Devaux nach einem Motorradunfall, Teile der demolierten Maschine zum Bau eines kleinen, leichten Autos zu verwenden.

 

Classic Days Bedelia 1Eine Vielzahl von Nutzungen und Formen

Nun gut – egal wie die Geschichte begann – das Ergebnis war unvergleichlich und Bedelias hatten eine Vielzahl von Nutzungen und Formen. Eines war allen Bedelia-Modellen gemeinsam: Der Fahrer saß hinter dem Beifahrer.

Angetrieben wurde das Fahrzeug je nach Wunsch des Käufers von einem Einzylinder- oder einem V2-Motor. Die Einzylindermotoren leisteten zwischen 3,5 und 5,5 PS.

Ein Modell mit einem V2-Motor mit 80 mm Bohrung, 99 mm Hub, 995 cm³ Hubraum und 330 kg Leergewicht war 1922 auf dem Mondial de l’Automobile in Paris ausgestellt.

 

Classic Days Bedelia 9Ein anderer V2 mit einem Hubraum von 1056 cm³ (Bohrung 82 mm, Hub 100 mm) und einer Leistung von 10 PS soll eine Höchstgeschwindigkeit von über 70 km/h ermöglicht haben. Die Antriebskraft wurde mit zwei Riemen auf die Hinterräder übertragen, wobei durch Wechseln der Riemenscheiben zwischen zwei Übersetzungen zu wählen war. Während der Fahrt setzte ein solcher „Gangwechsel“ jedoch die Zusammenarbeit von Fahrer und Beifahrer voraus.

Auch die Lenkung war innovativ – besser gesagt kostensparend-innovativ: Um die Kosten niedrig zu halten, war der Bédélia äußerst einfach konstruiert und ausgestattet. Er hatte eine Dreh-Schemellenkung (wie bei Pferdekutschen) statt der zu seiner Zeit schon üblichen Achsschenkellenkung.

 

Classic Days Bedelia 12An der Hinterachse gab es eine Bandbremse, während die Vorderräder ungebremst blieben. Zur Federung der beiden Starrachsen gab es vorn eine zentrale Schraubenfeder, hinten zwei Blattfedern. Die Sitze waren mit Sackleinen bezogen und als Lenkrad soll bei den ganz frühen Modellen schlicht und einfach der Ring eines Bambusstuhls gedient haben.

1920 verkauften Bourbeau und Devaux ihren Betrieb an Mahieux et Cie in Levallois-Perret. Unter dem Nachfolger geriet das Unternehmen jedoch in finanzielle Schwierigkeiten und stellte die Produktion 1925 ein. Insgesamt entstanden etwa 3000 Fahrzeuge.

 

Classic Days Bedelia 10

1998 waren noch sieben existierende Fahrzeuge bekannt

Der Bedelia Club aus Frankreich hat seit seiner Gründung die Aufgabe so viele Fahrzeuge wie möglich ausfindig zu machen, wieder gang- und fahrbar zu machen und die Geschichte der Bedelias zu erzählen.

Der Club mit seinen enthusiastischen und technisch versierten Mitgliedern hat immer mehr Fahrzeuge auffinden können und die Clubmitglieder haben immer mehr Fahrzeuge wieder aufgebaut. Wir erwarten bis zu 15 dieser Wagen.

In einem eigenen Paddock wird viel französische Lebensart einkehren und die Bedelias sind dort die Stars!

Freuen Sie sich mit uns auf die Classic Days 2022 – wer noch kein Ticket hat – wie immer: Hier geht’s direkt zum Vorverkauf.

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