In den Classic Days wurden schon verschiedene Sonderthemen gebührend gefeiert Erfolge der Silberpfeile von Auto-Union, Mercedes-Benz Formel 1, Audi Quattro-Jubiläum, das große „Käfer-Krabbeln“ zum Jubiläum des Ur-VW oder die Rallye-Erfolge von Lancia.
100 Jahre Le Mans gefeiert in den Classic Days 2023
Markenübergreifend waren schon die schönsten Erdmann & Rossi-Karosserien zu sehen oder das Thema „Vintage Meeting“ in Anlehnung an 90 Jahre Nürburgring in 2017.
Das Jahr 2023 wird bei den Classic Days in den Sonderläufen auf der Rundstrecke der Racing Legends und in einer Sonderausstellung das Thema „100 Jahre Le Mans“ feiern.
100 Jahre Le Mans, das heißt: Der „Grand Prix d’Endurance les 24 Heures du Mans“ wird auf vielfältige Weise im "Green Park" 2023 lebendig.
Der Beginn vieler Motorsport-Geschichten
Im Jahr 1923 startete vom 26. – 27. Mai das erste 24 h Rennen an der Sarthé – damals fuhren viele Teams auf eigener Achse zum Dauerbelastungs-Wettbewerb nach Frankreich – es war noch die Zeit der Herrenfahrer. Legendär ist die erste Bentley Teilnahme im ersten Rennen 1923.
Le Mans schrieb seit Anbeginn viele Geschichten: Der einzige britische Starter 1923 war ein privater Bentley, der von Mechanikern des Werks unterstützt wurde. Der Wagen war ein 1919 gebauter Bentley 3 Litre Sport, den Firmengründer Walter Owen Bentley privat gefahren hatte.
Später wurde der Wagen an den kanadischen Rennfahrer John Duff verkauft, der auch Londoner Repräsentant von Bentley war. Die Meldung von John Duff für das Rennen war die erste in der Geschichte des 24-Stunden-Rennens. W.O. Bentley unterstützte den Einsatz mit dem Werksfahrer Frank Clement, zwei Mechanikern und Ersatzteilen.
Clement fuhr den Wagen, beladen mit den Mechanikern und dem Werkzeug, auf öffentlichen Straßen nach Le Mans. Der schwere Wagen hatte nur hintere Trommelbremsen und kein Reserverad. Reifentwickler Frederick Lionel Rapson hatte extra langlebige Reifen gefertigt, die Duff und Clement bewogen auf das schwere Ersatzrad zu verzichten.
Oder die Geschichte von Bugatti, wo man mit großen Ambitionen startete: 1923 war Bugatti noch ein kleines Unternehmen in Molsheim, das nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zu Frankreich gehörte. Die beiden gemeldeten 2-sitzigen Bugatti Brescia 16S befanden sich im Privatbesitz und wurden für das Rennen vom Werk angemietet.
Die Wagen waren für den kleinen 1,5-Liter-4-Zylinder-Reihenmotor fiel zu schwer, da für den erforderlichen Passagierballast für ein 4-sitziges Auto 180 kg zugeladen werden mussten. So war den Ambitionen bei der Premiere in den 24h wenig Erfolg beschieden.
Gewinnen konnte das erste Rennen ein Chenard & Walcker
Obwohl es das erste 24-Stunden-Rennen war, war es eines der am wenigsten spektakulärsten. Bald nach dem Start übernahmen zwei Chenard & Walcker und ein Bignan die Führung und fuhren in immer gleicher Reihenfolge bis zum Schluss.
Es siegten André Lagache und René Léonard auf einem Chenard & Walcker Sport, vor ihren Markenkollegen Raoul Bachmann und Christian Dauvergne. Dritte wurden Paul Gros und Raymond de Tornaco im Bignan 11HP Desmo Sport.
Von den Dreißiger Jahren bis in die Fünfziger und Sechziger wurde unvergleichliche Motorsport-Geschichte geschrieben. Erst wenn ein Fahrer in Le Mans gewinnt, wird er wirklich unvergleichlich bekannt und unvergessen.
Le Mans begeistert aber auch bis heute noch alle Motorsport-Enthusiasten weltweit mit der modernen zeitgenössischen Auflage des Langstrecken-Klassikers.
Die Classic Days wollen die ganze Bandbreite aus 100 Jahren Le Mans am ersten Augustwochenende 2023 zeigen, wenn es im Green Park in Düsseldorf heißt: „Gentlemen…start your engines“!